Aus dem Projekt Tagebuch:
16.11.2013, 10 Uhr - Hörgang Apolda. Dämpft man die Geräusche der Außenwelt ab,
wird man nicht nur auf sich selbst und die eigenen inneren Klänge zurückgeworfen.
Es treten auch andere Sinneseindrücke in den Vordergrund und so sieht oder riecht man
Stadt neu. Im Rhythmus der Straße wurden ältere Frauen auf die andere Seite begleitet.
Blumen wurden über den Friedhof getragen und an Fremde verschenkt.
Immer wieder wurde gesendet und empfangen, Reichweiten getestet und das Sendegebiet
ausgelotet. Und im Vergleich untereinander war man teilweise erstaunt, was man dabei
alles nicht gehört hat.
16.11.2013, 14 Uhr - Hörgang Weimar. Es gurrt, zirpt, knirscht, rauscht und
klappert im Park, während das Einkaufscenter mit psychedelischem Hintergrundbrummen,
unrhythmischen Flaschengeklirr und einem unmerklichen Musiksoundteppich aufwartet...
Durch den Stadtspaziergang, der zwischen Gehörlosigkeit und Geräuschestakkato,
konzentriertem oder verstärktem Hören wechselte, konnte man Weimar neu entdecken.
Die Künstlergruppe Saurus vermittelte so ein ganz neues Stadtbild.